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06. Juni 2024 - 16. Juli 2024



2024 Portugal

Gesamtstrecke: 7570 km



Ziele:

#Fougeres #Saumur #Rochelle #Oradour #Pilat #Vinuesa #Laguna #Leon #Coruna

Übernachtung: FreiStehen, Campingplatz, Wohnmobilstellplatz

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Urlaube

weiter:

#Santiago #Fisterra #Caminha #MonteGordo #Setenil #Ronda #PontdelaCaille #Valensole

Das war neu.

Das war ungewohnt.

Das war anders.

Das war eine Reise bei der wir vorher nicht wußten, wann sie zu Ende sein wird.

Wir hatten Zeit.


Endlich waren wir beide im Ruhestand - eine Rentnerin und ein Rentner.

Wir wußten nur, dass wir spätestens am letzten Juliwochenende wieder zu Hause sein müssen - liebe Verwandte kommen.


Wir hatten uns vorgenommen, ab Nordfrankreich die Atlantikküste entlang bis nach Südportugal und dann weiter an der Mittelmmerküste entlang wieder in Richtung nach Hause zu fahren.


Tips und kleine Probleme (Wassereinbruch, Dauerregen oder große Hitze), sorgten dafür, dass wir mehrmals unsere grob geplante Route änderten. So wurden aus rund 6000 vorab errechneten Kilometern mehr als 7500 Kilometer.


Egal, da wir auch nirgendwo einen Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz vorab reserviert hatten, waren wir in der Streckenführung vollkommen frei und konnten prima spontan entscheiden.

So starteten wir - wie immer - nach unserem späten Frühstück, am Donnerstag gegen 11:10 Uhr. Somit verpassten wir das am Wochenende stattfindende große Schützenfest. Zuhause war dafür schon alles geschmückt, da unsere Nachbarin im Schützenverein sehr engagiert ist.


Später am Abend gesellte sich noch ein kleines französisches Wohnmobil zu uns.

Nach einer ungestörten Nacht ging unsere Reise dann am nächsten Morgen gegen 11 Uhr weiter.

Hier noch eine Erinnerung an diesen Parkplatz:

Am nächsten Morgen wurden wir relativ früh geweckt. Ständig kamen und fuhren Autos an uns vorbei.

Als wir die Jalusien öffneten sahen wir, dass dieser große Parkplatz voller Autos war.

Diese standen aber nicht in zweier Reihen, sondern zum Teil in Dreierreihen, sodass das mittlere Auto nicht aus seiner Parkbucht fahren konnte.

Nicht alle Fahrer waren davon begeistert, denn es gab viele, die vom Markt zurückkamen und nicht abfahren konnten. Sie mußten tatsächlich solange warten, bis das einer der Besitzer vom Auto vor bzw. hinter ihnen auch zurück war.

Da war Ärger vorprogrammiert und wir schauten belustigt zu…

Fougères

Saumur

La Rochelle

Oradour-sur-Glane

La Teste-de-Buch

Vinuesa

Laguna Negra

Leon

A Coruña

Santiago de Compostela

Fisterra

Viana do Castelo

Monte Gordo

Setenil de las Bodegas

Ronda

Pont de la Caille

Valensole

FreiStehen:

80100 Abbeville -

24 Chaussée de Rouvroy (F)

Wohnmobilstellplatz:

Parking du Nançon, All. des Fêtes,

35300 Fougères (F)










Wohnmobilstellplatz:

Aire De Camping Car, 495 Rte de Montsoreau, 49400 Saumur (F)


Wohnmobilstellplatz:

Camping-Car Port neuf, 314 Av. Jean Guiton, 17000 La Rochelle (F)

r















Wohnmobilstellplatz:

Aire de Camping Car of Lake Cazaux,

66 Rue Guynemer, 33260 Cazaux, (F)











Wohnmobilstellplatz:  Aire de Repos

Rue du Stade,

87520 Oradour-sur-Glane (F)






Wohnmobilstellplatz: Área de autocaravanas de Pamplona, Av. de Guipúzcoa, 1-409, 31012 Pamplona, (E) Navarra, Spanien



Wwohnmobilstellplatz:













Campingplatz:

CAMPING COBIJO, SO-830, 42150 Vinuesa, Soria, (E)

Wohnmobilstellplatz: Parking de Autocaravanas, Av. San Juan de Sahagún, s/n, 24007 León, (E)













FreiStehen: Area de Servicios para autocaravanas, Lugar Puerto de San Pedro, 2, 15011, A Coruña, (E)












Wohnmobilstellplatz: Aparcamiento para Autocaravanas, Av Fernando Suárez García, 15011 A Coruña, (E)









Wohnmobilstellplatz: Area di sosta camper Oviedo, C. Daniel Moyano, 8, 33011 Oviedo, Asturias, (E)













Wohnmobilstellplatz: Área de Autocaravanas, Rúa de Melide, 9, 15705 Santiago de Compostela, (E)














FreiStehen: Aparcamiento coches,

Cabo Fisterra Road,

15155 Fisterra (E)

Campingplatz:  Orbitur Viana do Castelo, Tv. Diogo Alvares "O Caramuru" 161,Viana do Castelo, (P)

FreiStehen: Intermarché,

Lugar de São Bartolomeu,

6150-503 Proença-a-Nova, (P)












Campingplatz: Camping Monte Gordo

EM511, Monte Gordo, (P)









Campingplatz: Camping El Nogalejo

Carr. Setenil Alcala,

11692 Setenil de las Bodegas, (E)















Wohnmobilstellplatz:

Área Autocaravanas Ronda

C. Algeciras, Km 1, 5, 29400 Ronda (E)











Wohnmobilstellplatz:

Área de autocaravanas de Onil

Pje. Jaime I, 03430 Onil, (E)

Wohnmobilstellplatz:

PÀRQUING CABOQUES, Carrer de l'Abat Hortolà, 5, 17760 Vilabertran, (E)














Campingplatz: Camping les Lavandes

273 chemin de Bellevue, 04210 Valensole, (F)











FreiStehen: Parkplatz: Pont de la Caille

140 Pl. du Pont de la Caille,

74350 Cruseilles, (F)

Wohnmobilstellplatz: Baden-Baden

Hubertusstraße 2,

76532 Baden-Baden (D)














Wir hatten uns vorgenommen, am ersten Tag einen kleinen Wohnmobilstellplatz in der französischen Gemeinde Abbeville anzufahren. Gegen 19 Uhr erreichten wir nach 450 Kilometern Abbeville. Allerdings haben wir den Stellplatz dort nicht gefunden.

Während der Suche sahen wir aber einen anderen Platz, den wir für eine Übernachtung für geeignet hielten. Den fuhren wir dann auch an.


Während Petra kochte, habe ich ein wenig die Gegend erkundet. Direkt hinter unserem Übernachtungsplatz befand sich kein kleiner Fluss. Den bin ich einige hundert Meter entlang gelaufen und sah plötzlich auf der anderen Flussseite mehrere Wohnmobile stehen. Eine kleine Brücke überquerte ich und sah, dass dies der gesuchte Wohnmobilstellplatz war.

Egal, wir standen gut und noch einmal den Platz wechseln, dazu hatten wir keine Lust.

Unser nächstes Ziel war das kleine Städtchen Fougères in der Bretagne. Für die rund 400 Kilometer lange Strecke benötigten wir knapp 5 Stunden.

Ausgesucht hatten wir uns einen Wohnmobilstellplatz in direkter Nähe zur großen Burganlage.

Als wir dort ankamen, waren auch noch viele Plätze frei, sodass wir und sogar einen Platz mit Blick auf die Burg auswählen konnten.

Nachdem wir uns dort eingerichtet hatten, ging ich zum Kassenautomat und wollte die Gebühren bezahlen.

Leider kommunizierte die Maschine nur in französisch mit mir.

Ich bekam aber spontane Hilfe von einem Schweizer Ehepaar, dass ebenfalls französisch, aber auch deutsch sprach.

Schnell zeigte der Automat dann auch die fällige Gebühr für eine Übernachtung an: 42 Euro.

Ich bin ja nicht geizig, aber für einen Stellplatz ohne jegliche Infrastruktur für uns Wohnmobilisten, ist das eine Unverschämtheit.

So räumten wir wieder alles ein und fuhren zum zweiten Wohnmobilstellplatz in dieser Stadt.

Dieser war auch nur rund einen Kilometer entfernt und der Fussweg zur Burg war in etwa gleich kurz.

Nur die Lage am Rand eines Großparkplatzes war nicht so schön - aber auch egal, da wir eh hier nur kurz die Burganlage besichtigen und übernachten wollten. Zudem war dieser Platz kostenlos… aber verfügte über Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten.


Fougères hatte eine sehr schöne kleine Altstadt die wir ausgiebig erkundeten und dabei die Burganlage umrundeten..

Die Burg Fougères ist eine französische Burg in der Stadt Fougères in der Bretagne. Sie stammt aus dem 12. bis 15. Jahrhundert.

Sie wurde auf einem natürlich geschützten Felsen errichtet, der aus einem Sumpfgebiet ragt, das von einer Schleife des Nançon, eines Nebenflusses des Couesnon, umgeben ist und als natürlicher Wassergraben dient. Die Festung hatte die Aufgabe, den Nordosten des Herzogtums Bretagne zu verteidigen.

Am Eingang befindet sich eine vierfache Wassermühle, deren Räder 2013 restauriert wurden und noch funktionieren.

Das nächste Ziel war die Stadt Saumur an der Loire. Wir waren zwar in den vergangenen zwei Jahre auch schon in der dieser Region, aber nie in Saumur. Also nix wie hin. Die 200 Kilometer von Fougères aus schafften wir in gut 3 Stunden, sodass wir bereits gegen 14 Uhr auf dem städtischen Wohnmobilstellplatz  waren.



Dieser Stellplatz war anders als alle bisherigen Stellplätze. Er wirkte auf uns wie ein großer Campingplatz und lag am Stadtrand von Saumur in einem ehemaligen Waldgebiet. Da der Boden zwischen den Bäumen aus geschotterten und zum Teil sandigen Untergrund mit Wiese bestand, konnte man das Wohnmobil überall so stellen wie man es wollte. Wir hatten sogar das Glück, dass trotz der Bäume ein SAT-Empfang möglich war.

Jeden Abend gegen 17 Uhr lief eine Mitarbeiterin der Stadt zu jedem Wohnmobil und kassierte per Electronic Cash  die 7,20 Euro Standgebühr.

Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich vor dem Wohnmobil.

Am nächsten Morgen, es war Sonntag, radelten wir 7 Kilometer an der Loire entlang bis in die City von Saumur.

Als wir dort die Fahrräderan einer Brücke abstellten, sahen wir auf der anderen Flussseite einen Trödelmarkt.

Das bedeutete für uns, zuerst zum Trödelmarkt und dann erst auf zur Stadtbesichtigung.

Da wir nun schon einmal auf der anderen Flussseite waren, sind wir nach dem Trödelmarkt am Ufer der Loire spazieren gegangen. Von hier aus hatten wir einen grandiosen Blick auf das Panorama der Altstadt mit dem hoch oben liegenden Schloß und der alten Brücke "Pont Cessart" aus dem 16. Jahrhundert.

Danach sind wir wieder über die Brücke zur Altstadt gelaufen.

Als wir nach der Stadtbesichtigung wieder am Wohnmobil waren, beschlossen wir spontan, noch ein wenig zu radeln. So fuhren wir nun in die andere Richtung an der Loire entlang. Nach rund 6 Kilometern führte uns der Radweg eine kleine Steigung hinauf. Oben angekommen staunten wir nicht schlecht. Hier gab es eine Straße (Parnay), an der es Höhlenwohnungen und Geschäfte in Höhlen gab. Das schauten wir uns näher an und gingen auch in einige Geschäfte hinein.

Tschüß Saumur, das nächste Ziel wartet.

Das Schloß Saumur wurde um 1230 als Festung auf Basis einer noch älteren Burg erbaut. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde es zur Königsburg umgewandelt. Während der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts verwandelte Herzog Ludwig I. von Anjou  die Anlage in einen luxuriösen Palast.

Nach zwei schönen Tagen ging unsere Reise am Montag weiter. Da es doch im Landesinnern schon hochsommerlich warm war, freuten wir uns, dass das nächste Ziel am Atlantik lag - eine frische Brise garantiert.

Bis nach La Rochelle waren es auch nur 200 Kilometer, sodass wir bereits gegen 16 Uhr auf dem großen Wohnmobilstellplatz am Hafen der Stadt waren.

Auch dieser Wohnmobilstellplatz wirkte wie ein Campingplatz und war sogar gebührenfrei.

Rasch hatten wir im hinteren Bereich ein Plätzchen gefunden und richteten uns ein.

Auch hier verbrachten wir den Nachmittag auf dem Wohnmobilstellplatz.

Auf schönen Radwegen, die zum größten Teil am Wasser entlang führten, konnten wir am nächsten Tag das Zentrum von La Rochelle erreichen.


Das Zentrum, bzw. die Altstadt grenzte direkt am Hafen. Der Hafen war in mehrere einzelne Becken aufgeteilt, sodass wir dort wunderbar spazieren gehen konnten.

Natürlich ging es anschließend durch die Altstadt.

Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich am Wohnmobil.



…und dann stellte ich am Abend fest, dass unser Frischwasservorrat zu Ende geht.

- Gut das wir eine Schlauchbox mit 30m Schlauch dabei hatten.

Nicht weit von unserem Stellplatz befand sich eine Frischwasserzapfstelle. Also rasch den Schlauch abgerollt und auf zum Wasserhahn. Nix da, unser Schlauch war 5m zu kurz.

 - Gut das wir eine 10l Giesskanne dabei hatten.

Also Schlauch eingezogen und dann etwa 20 x Gieskanne füllen und hin und her gelaufen…

La Rochelle ist eine westfranzösische Hafenstadt mit rund 78.000 Einwohnern am Atlantischen Ocean.

La Rochelle blickt auf eine reiche Geschichte als Schifffahrts-, Handels- und Tourismuszentrum zurück. Die Stadt verfügt über mehrere Häfen, die sowohl für die lokale Wirtschaft als auch für den Tourismus von großer Bedeutung sind. Der Vieux-Port ist der bekannteste und meistbesuchte Hafen von La Rochelle. Zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte säumen die alte Uferpromenade und die bunten Boote im Hafenbecken. Der Vieux Port liegt in der Altstadt und ist bekannt für seine berühmten Türme. In den zahlreichen Arkadengängen und überdachten Passagen spiegelt sich die lange Geschichte der Hafenstadt  als bedeutende Handels- und Geschäftsstadt Frankreichs wider.


Am Abend haben wir dann eine Whatsapp Nachricht von meinem Cousin Gerd bekommen. Darin machte er den Vorschlag, dass Ruinendorf "Oradour-sur-Glane" zu besuchen. Er hatte zuvor einen Fernsehbericht gesehen, dass unser Bundespräsident und der französische Präsident am Vortag diese Gedenkstätte besucht hatten. Er fand es so beeindruckend und erinnerte sich, dass wir ja ganz in der Nähe wären.


Gute Idee!

Ich googelte und dann beschlossen wir, den geringen Umweg zu dem Dorf zu fahren.

Für die rund 230 Kilometer lange Strecke bis nach Oradour-sur-Glane benötigenden wir über 5 Stunden, da es keine Autobahn gab.

Als wir am Wohnmobilstellplatz ankamen waren wir zunächst überrascht, dass dort eine Schranke die Einfahrt  verwehrte.

In der Promobil-App war dieser Stellplatz als kostenfrei beschrieben.

Inzwischen hat aber die französische Firma "Camping-Car-Park" diesen Stellplatz übernommen und modernisiert. Das hat gekostet und nun muss dass Gelände Einnahmen erwirtschaften.

Egal, wir müssen da rein.

Da war aber ein großer Automat der uns nicht hineinfahren lassen wollte. Man konnte nicht wie üblich ein Ticket ziehen. Für diesen Automat benötigte man eine " PASS'ETAPES-Karte", die ich natürlich nicht hatte. So stand es auch auf Deutsch geschrieben.

Weiter unten im Text dann der Hinweis, dass man diese Karte auch hier am Automaten kaufen und anschließend aufladen kann.


Alles nach Anweisung gemacht - aber es kam keine Karte. Hinter uns standen bereits zwei andere Wohnmobile…

Nach gefühlten 10 Minuten kam dann Hilfe in Form einer Schweizer Wohnmobilfahrerin die Französisch lesen konnte.

Auch sie schaffte es nicht.

Also habe ich dann erst einmal unser WoMo an die Seite gefahren, sodass die beiden anderen Fahrzeuge hineinfahren konnten.


Dann sind wir wieder bis zur Schranke gefahren und ich startete den Registrierungsprozess noch einmal. Obwohl ich nichts anderes als zuvor auch gemacht hatte, kam plötzlich eine Karte aus dem Gerät. Das anschließende Aufladen für eine einzelne Nacht klappte dann auch und stolz, es geschafft zu haben, konnte ich durch die offene Schranke zu einem freien Stellplatz fahren.

War doch gar nicht so schwer…bleibt mir aber für ewig in Erinnerung. Inzwischen hat die Betreiberfirma auch in Deutschland die ersten "Camping-Car-Parks" eröffnet, sodass ich die Karte bestimmt demnächst auch in Deutschland benutzen kann/muß.

Am nächsten Morgen ging es dann zu Fuß durch das neu erbaute Oradour-sur-Glane zur Gedenkstätte im alten zerstörten Dorf.

Der Zugang zum Ruinendorf führte zunächst durch ein modernes Besucherzentrum. Der Eintritt dort und ins Dorf war kostenlos.

Über eine monumentale Eisentorzugangstreppe ging es dann hinein zu einem Ort der schrecklichsten nazideutschen Kriegsverbrechen.

Das Massaker von Oradour am 10. Juni 1944 war ein durch die Waffen-SS verübtes Kriegsverbrechen an der Bevölkerung des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane. Nahezu alle Einwohner wurden dabei ermordet. Das Dorf wurde völlig zerstört. Es war mit 643 Opfern das zahlenmäßig verheerendste Massaker in Westeuropa.

Die Ruinen des Dorfes wurden nach dem Krieg zum historischen Denkmal erklärt und blieben somit erhalten. Sie sind heute Mahn- und Gedenkstätte mit dem angeschlossenen Dokumentationszentrum Centre de la mémoire. Das heutige Oradour-sur-Glane wurde nordwestlich neben dem zerstörten Dorf neu aufgebaut.

Die Kirche und die sechs Gebäude, in denen die zuvor auf dem Festplatz versammelten Männer erschossen wurden, waren die zentralen, aber nicht die einzigen Orte des Mordens. Von Beginn des Einsatzes an wurde auf Personen geschossen, die zu fliehen versuchten: „Die SS rannte über die Felder und versteckte sich in den Hecken, um diejenigen zu überraschen, die versuchten, zu fliehen. Die Bauern mussten ihre Arbeit aufgeben. Schüsse fielen. Mehrere Menschen wurden erschossen.“ Die SS-Männer töteten darüber hinaus in Häusern angetroffene bettlägerige und alte Menschen sowie Personen, die sich zunächst hatten verstecken können. Frauen und Männer der umliegenden Dörfer kamen im Laufe des Nachmittags und Abends in den Ort und suchten nach ihren Kindern, welche die Schulen Oradours besuchten. Sie wurden ebenso getötet wie Personen, die sich dem Ort auch nur näherten.

Nach wenigen Stunden waren 643 Menschen tot, der Ort stand in Flammen.



Gegen 14 Uhr hatten wir die bedrückende Besichtigung beendet und starten zu unserem nächsten Ziel.

Das lag wieder am Atlantischen Ozean.

Bis dorthin waren es rund 280 Kilometer die wir in 5 Stunden schafften.

Ziel war ein Campingplatz der direkt an den großen Dünen von Pilat liegt.


Damit war zu rechnen.

Hauptsaison und bestes Sommerwetter - der Campingplatz war voll.

So fuhren wir zunächst zum Haupteingang des Nationalparks und wollten uns dort einen Parkplatz suchen. Als wir ankamen, sahen wir gerade einen großen Reisebus der durch die Schrankenanlage auf das Gelände fuhr.

Wir also direkt hinterher und an der Schranke ein Ticket gezogen. Da wo so ein großer Bus fahren kann, da können wir erst recht fahren. Vielleicht finden wir ja ein Plätzchen im Bereich vom Busparkplatz.

Wie wir so hinter dem Bus herfuhren, sahen wir plötzlich einen Wegweiser für Wohnmobile.

Alles richtig gemacht. Wir folgten den Schildern und kamen zu einem Bereich ganz hinten auf dem Gelände, der für Wohnmobile reserviert ist.

Eng waren die Wege dorthin, aber wir schafften es und fanden zwischen den Bäumen einen passenden Platz.

Aber nun waren wir unsicher. Sollen wir hier auch über Nacht bleiben? Laut Google ist das übernachten hier verboten. Aber wer kontrolliert das? Das Gelände hier ist so groß und wir stehen ganz hinten…und mit uns noch zwei andere Wohnmobile.


Ein wenig ratlos waren wir schon. So beschlossen wir, erst einmal zur Düne zu laufen und dort der Dämmerung und dem Sonnenuntergang  zuzuschauen.


Nach rund 15 Minuten erreichten wir den Zugang zur Düne. Stetig ging es bis dahin leicht bergauf und nach den zahlreichen Verkaufsständen kam auch schon der erste Sand. Selbst hier, an der leichten Steigung, strengte das Laufen im Sand schon an.

Und dann endlich sahen wir die Düne und die neue verschiebbare Kunststofftreppe. Da mussten wir hinauf.

Aber besser die Treppe als durch den Sand hinauf…


Dennoch, zwei Verschnaufpausen benötigten wir…

Als wir oben ankamen, sahen wir, dass die Treppe hier zwar endete, aber es dennoch, noch höher ging.

Aber nur durch den Sand. Petra hatte keine Lust noch höher zu laufen - ich aber schon. So blieb Petra an der Treppe und ich machte mich auf den Weg zum Gipfel…


Die "Dune du Pilat" an der Atlantikküste bei Arcachon ist die höchste Wanderdüne Europas und rund 18000 Jahre alt.

Sie hat einen Nord-Süd-Verlauf und ist bis zu 110 Meter hoch, 500 Meter breit, etwa 2,7 Kilometer lang. Auf der Westseite (zum Meer) hat sie eine Steigung von zwischen 5° und 20°, die Ostseite fällt stark ab (30° bis 40°).



Als wir wieder zum WoMo zurück kamen, waren die beiden anderen Wohnmobile fort. Was nun? Sollten wir hier verbotener Weise übernachten?

Und dann haben wir entschieden - weiterzufahren.


Der nächste Wohnmobilstellplatz war ca. 15 Kilometer entfernt. Ob dort aber noch etwas frei war - keine Ahnung und FreiStehen war hier verboten.

Also nix wie hin. Es ging Kilometerlang immer nur gerade aus. Am Stellplatz angekommen - das Wunder: Es waren noch viele Plätze frei.

Am nächsten Morgen sahen wir beim Frühstück, dass es wohl an der automatischen Schranke ein Problem gab. Dort standen zwei Wohnmobile und konnten nicht herausfahren. Die Schranke blieb unten. Der Stellplatz wurde vom nahe gelegenen Campingplatz mit betreut. Es kam ein Mitarbeiter der es nach rund 5 Minuten schaffte, die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. Danach fuhren noch weitere WoMo´s raus und rein - also alles wieder in Ordnung.

Dann waren wir dran. Ich steckte das bezahlte Ticket in den Schlitz - und nichts geschah. Ein paar mal versuchte ich es noch. Dann aber fuhr ich unseren Duo an die Seite und lief die paar Hundert Meter zur Rezeption, zeigte mein Foto von der Schrankenanlage und der Mitarbeiter verstand. Er kam dann kurz darauf angefahren, klebte den Ticketschlitz zu und öffnete die Schranke für uns manuell.

Das nächste Ziel war ein Doppelziel und lag bereits in Spanien. Vom Campingplatz aus wollten wir zumeinen dass kleine Bergdorf "Vinuesa" und zumanderen den Bergsee "Laguna Negra" besuchen. Bis dorthin waren es aber rund 480 Kilometer.

Da die Strecke nur zu einem kleinen Teil über Autobahnen führte, mussten wir einen Zwischenstopp einlegen.

Gegen 17 Uhr waren wir in der Nähe der Großstadt Pamplona und fuhren den vom Navi vorgeschlagenen städtischen Wohnmobilstellplatz an.

Wir hatten Glück und erwischen einen Eckplatz, sodass wir hier in der Enge nicht rangieren mussten.

Wenige Minuten nach unserer Ankunft war auch der letzte freie Platz belegt - Doppelglück.


Wie so oft, kümmerte sich Petra um unser spätes Mittagessen während ich ein wenig die Gegend erkundete.

Nach einer ruhigen Nacht starteten wir am nächsten Morgen - wie üblich -  nach unserem späten Frühstück die Weiterfahrt.

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir den schon zu Hause ausgewählten Campingplatz. Er war nur 2 Kilometer vom Bergdorf entfernt.

Auch dieser Campingplatz lag wieder in einem Wald. Daher gab es keine Parzellierung, sodass wir uns überall wo wir ein geeignetes Plätzchen sehen, hinstellen konnten. Leider war im vorderen Bereich in dem die Baumabstände größer waren, alles besetzt. Nirgends passten wir dazwischen. Also mussten wir uns im hinteren Bereich einen Platz suchen. Den fanden wir auch, aber wie zu erwarten war, hatten wir keinen SAT-Empfang… So schauten wir uns am Abend einen mitgebrachten chinesischen Spielfilm von der mobilen Festplatte an.


Am nächsten Morgen war mein erster Weg zur Rezeption um ein Baguette zu kaufen. Auf dem Rückweg sah ich dann eine junge Familie, die dabei war, alle Campingutensilien in ihren Kastenwagen zu räumen. Dieser Platz hatte mit Sicherheit auch einen SAT-Empfang, sodass ich nach unserem Frühstück mehrmals mit dem Fahrrad dort vorbei radelte. Und tatsächlich, nach rund einer Stunde war der Platz frei. Dann rasch zu unserem Duo geradelt, Petra informiert, die dann sofort mit ihrem Rad dorthin fuhr. Ich machte unser WoMo startklar und wenige Minuten später stand es auf diesen Platz. Tatsächlich hatten wir hier SAT-Empfang und Sonnenschein, der ja auch hinten unter den Bäumen fehlte…


Am Mittag, wenn alle Einheimischen in ihren kühlen Häusern bleiben, starteten wir unsere Dorfbesichtigung.

Pause im Schatten

Am nächsten Tag starteten wir am frühen Mittag eine Fahrradtour zur Laguna Negra. Diese war nach Google Earth rund 8 Kilometer vom Campingplatz entfernt. Also kein Problem. Denkste.


Nach rund 8 Kilometer waren wir nicht an der Lagune, sondern an einen Straßenabzweig zur Lagune.

Nach weiteren 3 Kilometern erreichten wir den Nationalpark, waren aber noch immer nicht an der Lagune. So radelten wir weiter.

…und dann nach weiteren 4 Kilometern begann eine Steigung - wir mussten einen hohen Hügel hinauf. Eine Serpentine nach der anderen. Es war Mittag und die Sonne war sehr fleißig. Zuerst konnte und wollte Petra nicht mehr weiter. Ich erkundete die nächsten 2 Serpentinen hinauf zu Fuß - und dann konnte und wollte ich auch nicht mehr weiter hinauf. Wir radelten zurück zum Campingplatz.

Wieder am Wohnmobil noch einmal genauer im Internet recherchiert. Es gibt ungefähr 1,6 Kilometer vor der Lagune einen riesengroßen asphaltierten Parkplatz mit einem Cafe. Wäre ich noch 2 weitere Serpentinen hoch gelaufen, hätte ich ihn gesehen…

Nun aber beschlossen wir, am nächsten Tag mit dem Wohnmobil dorthin zu fahren und dann die restlichen 1,6 Kilometer zu laufen.

Unterwegs trafen wir auf eine große Herde Schafe, die nur von 3 Hunden begleitet wurden - wohin - keine Ahnung.

So kam es dann auch. Wir stellten unser Duomobil im hinteren Bereich des Parkplatzes, der für Wohnmobile reserviert war, ab und gingen zu Fuß über den Parkplatz zum Weg der zur Lagune führte.

Nach einigen hundert Metern ging es ziemlich steil bergauf - und wieder waren wir k.o. Petra hatte die rettende Idee:

Wir haben doch unsere E-Bikes im WoMo. Also wieder zurück und locker den Berg hochgeradelt. Oben angekommen gab es einen weiteren kleinen Parkplatz der für Menschen mit Behinderung angelegt wurde, aber auch von gesunden Menschen benutzt wurde.

Da hätten wir auch hinauffahren können…

Aber, an der Lagune waren wir noch immer nicht.

Weitere 300m waren es bis dort hin die wir nun tatsächlich zu Fuß gehen mussten. Es war aber ein richtig schöner Waldweg über dicke Wurzeln…

…und dann waren wir endlich oben.

Nach 3 Aufenthaltstagen ging unsere Reise weiter.

Das nächste Ziel sollte die nordspanische Stadt Gijón am Atlantischen Ocean sein. Bis dorthin waren es rund 450 Kilometer, leider

zum größten Teil nur Landstraße, sodass wir noch einen Zwischenstopp einlegen mussten. Unser Navi fand auch einen Wohnmobilstellplatz auf halber Strecke in der Stadt Leon. Dort angekommen googelte ich ein wenig und fand heraus, dass es dort eine schöne Altstadt und eine große Kathedrale gibt. Also nicht nur übernachten, sondern am nächsten Tag die Stadt besichtigen.

Leon passte auch deshalb ganz gut, weil es dort zahlreiche Restaurants gibt - Petra hatte ja Geburtstag…



Dann habe ich mit einer Taschenlampe den Verlauf der Abwasserleitung vom Waschbecken aus abgesucht, dazu eine Abdeckung losgeschraubt und dann einen Abwasserabzweig gefunden. Gleichzeitig entdeckte ich, dass dieser Abzweig auch durch eine der Außenklappen zu erreichen war. Also raus und dort genauer nachgesehen. Dann sah ich den Übertäter: Der Schlauch war an dieser Stelle vom abführenden Rohr gerutscht, sodass Wasser seitlich am Schlauf herunterfließen konnte. Ich musste also NUR den Schlauch wieder über das Rohr stülpen.


Am Abend sah Petra eine kleine Wasserpfütze im Badezimmer an der Toilettenseite.

Sie wischte es weg. Einige Zeit später war neues Wasser dort.

Nun musste ich die Ursache suchen.

War es Frischwasser, Toilettenwasser oder Abwasser?

Zuerst untersuchte ich alles an der Toilette. Dort war wohl alles in Ordnung.

Nun musste ich feststellen ob es sich um Frisch- oder Abwasser handelte. Abwasser wäre nicht so schlimm wie Frischwasser, denn die Frischwasserleitungen sind so verlegt, dass ich da niemals selber herankomme.


Im Internet hatte ich dann auch unweit unseres Stellplatzes ein schönes Grillrestaurant mit vielen guten Bewertungen gefunden. Also radelten wir gegen 17 Uhr los. Als wir dort ankamen mussten wir feststellen, dass es geschlossen hatte. Schade, dann auf in die Altstadt, dort gibt es ja auch viele Restaurants.

Leider hatten die meisten Restaurants in der Altstadt um 18:30 Uhr noch geschlossen und öffneten erst gegen 20 Uhr (vielleicht auch unser zuvor angefahrenes Grillrestaurant)? Egal, wir hatten Hunger und wollten nicht so lange warten.

Gegenüber der großen Kathedrale fanden wir eine Pizzaria wo man prima draußen sitzen konnte. Mit unseren Pizzen kamen dann leider auch die Wolken und ein Gewitter, sodass wir im Restaurant weiter essen mussten. Wir blieben dann solange im Restaurant bis das Gewitter vorüber war und radelten schnell zum Wohnmobil zurück.

Gegen 21 Uhr erhielt Petra auch von Marcus per Videochat ihre Glückwünsche, wobei die Verbindung hier in Spanien stabiler als zu Hause war.

Am nächsten Tag ging es dann noch einmal in die Altstadt. Wir wollten noch unbedingt die große Kathedrale von Innen sehen.

Gegen 14 Uhr waren wir dann auch an der Kathedrale. Leider konnten wir nicht hinein. Wir mussten warten, bis dass sie um 15 Uhr geöffnet wird. Solange warteten wir…

Also das Spülbecken voll Wasser laufen lassen und dann den Abfluss geöffnet. Nix passierte. Dann das gleiche mit dem Waschbecken und was passierte? Nach rund 2-3 Minuten bildete sich wieder eine kleine Pfütze auf dem Boden.

Ich konnte mich wenden und verbiegen wie ich wollte. Ich konnte den Schlauch nur mit den Fingerspitzen berühren.

Also musste eine Werkstatt helfen.

Bis dahin behalfen wir uns damit, dass wir einfach das Waschbecken nicht mehr benutzten - es gab ja noch das Spülbecken.

Auf der Hymerseite im Internet fand ich dann auch eine Hymerwerkstatt, die auf unserer Streck nach Gijón lag.

Glück gehabt.

Gegen 13:30 Uhr am nächsten Tag kamen wir an der Hymerwerkstatt "Caravanas Principado" in Oviedo an. Nix da - Mittagspause bis 15 Uhr. Also in der Sommerhitze warten.



Dann wurde geöffnet und ich wurde direkt zum mürrisch wirkenden Werkstattleiter gebracht. Leider sagte er mir, nachdem er sich den Schaden angesehen hatte, dass er keine Kapazitäten mehr frei hätte (Wahrscheinlich war ihm der Auftrag zu klein…)?

Ein Mechaniker sagte mir aber, dass es in ca. einen Kilometer einen weiteren Wohnmobilhändler gibt.

Den fanden wir dann auch, wurden freundlich begrüßt und der Chef sah sich zusammen mit einem Mitarbeiter den Schaden an. Dann durfte ich nach hinten über dem Hof vor die Werkstatt fahren und nach rund 10 Minuten hatte der Mitarbeiter den Schaden behoben. Der Chef wollte tatsächlich nur 20 Euro haben - der Mechaniker erhielt aber noch den gleichen Betrag.

Glücklicherweise hatte der Ort Oviedo auch einen Wohnmobilstellplatz den wir auch rasch fanden und der tatsächlich nur noch einen freien Platz hatte. Später sahen wir, dass dieser kostenfreie Stellplatz auch von der Polizei kontrolliert wurde. Die Beamten kommen wohl täglich dorthin und überprüfen die Kennzeichen. Man durfte dort nur 3 Tage stehen, dann musste man den Platz verlassen. So wurde ein WoMo hinter uns dazu aufgefordert…

Am nächsten Morgen beschlossen wir, nicht wie ursprünglich geplant zur Küstenstadt Gijón, sondern direkt zum übernächsten Ziel, dem Wallfahrtsort Santiago de Compostela zu fahren.

Da es aber in Santiago de Compostela in den nächsten 2 Tagen regnen sollte, wollten wir noch nicht dorthin. Beide von uns benutzten Wetterapps vorhersagten aber, dass es an der Nordwestlichen Küste sonniges trockenes Wetter geben wird.

Also suchten wir uns einen Stellplatz per "Park4night" und fanden ihn bei der Stadt  "A Coruna".

Den Stellplatz fanden wir auch problemlos und waren doppelt überrascht:

- Es stand - trotz Hauptsaison - kein Wohnmobil dort

- Er lag oberhalb des Meeres und bot einen phantastischen Blick auf dass Wasser

Da wir bereits gegen 15 Uhr hier ankamen, hatten wir noch viel Zeit die wir zum Teil vor dem Duomobil verbrachten.

Nach rund einer Stunde chillen, starteten wir zu einen ausgiebigen Spaziergang auf der längsten Meerespromenade von Europa - 13 Kilometer soll sie lang sein.


Die Strecke bot tolle Ausblicke auf das Meer

Während der Nacht stellten wir fest, warum dieser offizielle Wohnmobilstellplatz nicht von anderen Fahrzeugen genutzt wird:

Zunächst schaffte es unsere Hubstützenanlage nicht, das WoMo waagerecht auszurichten.

Ok, egal dachten wir.

Aber in der Nacht wurde es sehr ungemütlich.

Wir standen einfach zu schief und waren ständig wach…

Am nächsten Morgen versuchten wir auf dem großen Platz eine andere, ebenere Stellfläche zu finden.

Nix zu machen, überall war es in allen Richtungen zu schräg.

So beschlossen wir, zunächst mit den Fahrrädern in die Stadt zu fahren und dann gegen Abend irgendwo einen anderen Übernachtungsplatz zu finden.

Als wir dann am Stadtrand von "A Coruña" ankamen, sahen wir seitlich der Straße viele Wohnmobile stehen. Unglaublich. Da gab es einen weiteren offiziellen Wohnmobilstellplatz der noch? in keinem Wohnmobilstellplatzführer/App eingetragen ist. Zwar waren alle Stellplätze besetzt, aber direkt daneben gab es einen allgemeinen Parkplatz auf dem auch Wohnmobile stehen durften.

Also bin ich zum Wohnmobil zurückgeradelt und habe unser Duomobil geholt.

Bis zum Anbruch der Dunkelheit blieben wir dann im Wohnmobil und beschäftigten uns mit Fernsehen und Lesen.

Gegen 22:30 Uhr radelten wir erneut zum Strand.


Jetzt war Leben hier.

Laut und voll war es. Aus der Ferne sahen wir bereits die ersten Flammen am Strand. Anscheinend wollten viele junge Leute nicht bis Mitternacht warten…

Wir kämpften uns durch die Menschenmassen und hatten dann eine Stelle am Geländer erwischt, von der aus wir einen sehr guten Überblick über eine weite Strandfläche hatten.


Dieses nächtliche Fest zum 23. Juni ist das wichtigste jährliche touristische Ereignis in A Coruña und wird mit dem Hexenumzug, Feuerwerk und Johannisfeuern auf den Stadtstränden begangen.


Nach und nach werden bei Einbruch der Dunkelheit Hunderte von Lagerfeuern auf den Stränden entzündet. Um Mitternacht hat das Fest den Höhepunkt erreicht und ein riesiges, zwei Tage zuvor an dieser Stelle errichtetes Freudenfeuer, beginnt unter Aufsicht der Feuerwehr zu brennen.  Am Himmel erstrahlen Feuerwerke und in den Straßen von A Coruña geht das Fest weiter bis in die frühen Morgenstunden.

Unser Stellplatz lag direkt gegenüber der inzwischen berühmten Mosaik-Octopus Skulptur von Javier Padin. So konnten wir beobachten, dass ständig große Reisebusse bei uns hielten und unzählige Menschen Selfie´s mit dem Octopus machten…

Mit unseren Fahrrädern fuhren wir dann die rund 3 Kilometer bis zum Beginn der innerstädtischen Promenade. Dort stellten wir unsere Räder ab und staunten nicht schlecht, als wir die vielen vielen Menschen dort sahen. Auch am Strand wimmelte es von Menschen.

Zunächst hatten wir uns dabei nichts gedacht, es war ja Samstag Nachmittag, warm und trocken. So besichtigten wir zunächst die große Altstadt und suchten uns schon einmal ein Restaurant für den Abend.

Als wir dann nach 2 Stunden zur Strandpromenade zurück kamen,  fiel uns auf, dass auf dem Strand überall einzelne Parzellen mit Flatterband markiert waren. Petra fragte dann einen älteren Herrn, der daraufhin sein Smartphone zur Übersetzung herausholte.

So erfuhren wir, dass es morgen gegen 23 Uhr zu hunderten von Lagerfeuern kommen wird. Jede markierte Parzelle beinhaltet dann ein Lagerfeuer.

So beschlossen wir spontan, einfach einen Tag länger hier zu bleiben um uns dann das Spektakel live anzusehen.


Nach einer ruhigen Nacht radelten wir gegen Nachmittag wieder in die Stadt. Jetzt war es bedeutend voller als gestern. Straßen waren gesperrt, große Bühnen aufgebaut und Trinkstände vor fast jedem Restaurant. In den Strandparzellen standen hunderte große Holzstapel und warteten auf ihre Verbrennung. Da es bis dahin noch einige Stunden waren, radelten wir zum WoMo zurück.

Da fast alle Restaurants bis zum frühen Abend aber geschlossen hatten, bzw. Vorbereitungen für das morgige Fest trafen, entschieden wir uns, einfach etwas an einem der vielen aufgebauten Grillständen zu essen.

So fanden wir ein nettes Plätzchen und bestellten direkt am Grill.

Wir bekamen jeweils 2 kleinste Stücke Bauch, ein anders undefinierbares kleines Stück Fleisch und jeweils 2 gegrillte Tomaten- und Auberginenscheibchen.

Zusammen mit 2 Getränke mussten wir 42 Euro bezahlen - wir waren sprachlos…

Nachdem wir sehr spät ins Bett kamen, saßen wir dennoch um 10 Uhr am nächsten Morgen beim Frühstück. Viele Wohnmobile waren bereits abgefahren und wir wollten nun auch rasch zu unserem nächsten Ziel - Santiago de Compostela. Die rund 80 Kilometer bis zum Stellplatz in Santiago schafften wir in 1,5 Stunden.

Anders als in unseren Stellplatz Apps, war der Wohnmobilstellplatz nicht kostenpflichtig. Es gab zwar die erwähnte Schranke und das kleine Pförtnerhäuschen, aber beides wohl außer Betrieb.


Bereits gegen 14 Uhr sind wir mit den Fahrrädern in die nur rund 2 Kilometer entfernte Altstadt und zu den Pilgerstätten gefahren.


Was uns als erstes auffliel, war die Größe der Altstadt. Lange Einkaufsstraßen und zwischen den Häusern versteckte kleinere Kirchen oder Kapellen. Häufig sahen wir in kleineren Seitenstraßen an deren Ende weitere religiöse Bauten.  

Kurz nachdem wir den Stellplatz verlassen hatten, sahen wir auch schon dieses Hinweisschild auf den Jakobsweg -  nix wie hin…

In manchen sind wir dann auch hineingegangen

…und dann war da ja noch die Hauptkirche, die Kathedrale von Santiago de Compostela

Auf dem Rückweg hatten wir dann Schwierigkeiten, unsere am Rand der Altstadt abgestellten Fahrräder wieder zu finden. Mehrmals kamen wir an den gleichen Stellen in der Altstadt aus. Petra hatte wohl die richtige Ahnung wo es lang geht. Einige befragte Passanten schickten uns in entgegengesetzte Richtungen und unsere Fahrradapp wollte das Ziel überhaupt nicht kapieren… und schickte uns in die falsche Richtung…

Unser nächstes Ziel war die Halbinsel "Fisterra" mit dem "Kap Finisterre" an der spanischen Atlantikküste.

Sie soll der westlichste Punkt Europas sein und ab hier beginnt bzw. endet auch der Jakobsweg.

Für die ca. 100 Kilometer benötigten wir rund 4 Stunden. Die Strecke führte durch eine Gebirgsregion und die Straßen waren sehr schmal.

Als wir in dem kleinen Städtchen Fisterra ankamen fanden wir den Wohnmobilstellplatz erst im 2. Anlauf. Leider war er besetzt. So blieb uns nichts anderes übrig, als zu einem inoffiziellen Übernachtungsplatz zu fahren.

Dieser lag auf einer Bergkuppe und direkt am Ende der Halbinsel.

Einige Wohnmobile standen bereits dort und wir reihten uns brav ein.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sich zwei Wohnmobile quer und am Rand bzw. Abrund gestellt hatten. Das wollte ich dann auch. Also verließ ich die Reihe und fuhr quer über den Platz. Am Rand musste ich einige Male rangieren um eine möglichst ebene Standfläche zu finden. Die gab es leider nicht . Auch die Hubstützenanlage konnte die Unebenheiten nicht ganz ausgleichen (genauso schief wie in der zuvor verlassenen Reihe), aber dafür hatten wir eine ganz tolle Rundumsicht aus unserer Hecksitzgruppe.


Besser und schöner kann man nicht stehen!

Da es auf der Fahrt von A Coruña nach Santiago de Compostela regnete und es oftmals über matschige Straßen ging, war unser Wohnmobil sehr schmutzig geworden.

Google kannte eine Waschanlage für Wohnmobile. Also nix wie hin.

Nach einer für Petra nicht so angenehmen Nacht (der Schiefstand war wohl doch zu groß), hatten wir bereits gegen 10 Uhr unser Frühstück beendet. Das hatte den großen Vorteil, dass wir bereits vor Ankunft der Touristenbusse das Kap besuchen konnten.

Feuerstelle am Kap Finisterre zum Verbrennen der Pilgerkleidung am Ende des Jakobsweges

Skulptur eines Pilgerschuhs

 Leuchtturm Faro de Fisterra

Gerne wären wir noch eine Nacht länger geblieben, aber die Schlafqualität war aufgrund der schiefen Lage nicht so gut… Zudem wollten wir jetzt zum Meer - der Atlantische Ozean wartete auf uns.

Einer der ersten Campingplätze in direkter Strandlage, wenn man von Norden kommend in Portugal hineinfährt, liegt in der Nähe des Ortes Caminha.

Bis dorthin waren es etwa 200 Kilometer, sodass wir am frühen Abend dort ankamen. Es waren nur noch wenige Parzellen frei. Prima war, dass wir uns selbst eine passende Parzelle aussuchen konnten. Leider waren die Zufahrtswege eng und kurvig und überall standen Bäume. Wir hatten keine Chance unsere Favoritenparzelle zu erreichen. So mussten wir eine Parzelle nehmen die wir anfahren konnten, aber eigentlich nicht wollten. Sie lag etwas erhöht an einem Fußweg mit gegenseitigen Ausblick auf andere Camper.

Wir wollten hier eigentlich rund 2 Wochen bleiben.

Zum Glück hatten wir aber erst einmal nur 3 Nächte gebucht.

Es gab aber 2 wichtige Gründe, warum wir rasch wieder weiter reisen wollten.




Zum anderen herrschte hinter den Dünen zur Wasserseite ein ständiger starker Wind, sodass ein Aufenthalt auf den Liegen durch unzählige Sandkörner in der Luft unmöglich war.

Zum einen war der Weg zum Strand, trotz Strandlage, weit und mühsam. Zwischen dem Campingplatz und dem Strand lagen hohe Sanddünen. Es gab zwar teilweise Holzstege aber auch Fußwege durch den Sand. Das war anstrengend und mit unseren Strandliegen und Sonnenschirmen kaum zu bewältigen.

Niemand lag am Strand

So verbrachten wir beide Tage statt am Strand am Pool.

Nun hatten wir keine Lust mehr auf die rauhe Atlantikküste. Die ist nix für unsere Art des Strandlebens. Surfer fühlen sich hier sicher besser…

Wir hatten uns noch ein paar Strandcampingplätze herausgesucht, aber für alle sagte die Wetterapp starke Winde vorher.

So blieb nur Plan-C:

Auf in Richtung spanische Mittelmeerküste.

Kurz vor der spanischen Grenze gibt es einen großen Campingplatz der unmittelbar am Strand liegt: "Camping Monte Gordo".

Bis dahin waren es aber über 700 Kilometer. Wir einigten uns darauf, die Strecke nicht über die Autobahn zu fahren, sondern die gut ausgebauten Landstraßen zu benutzen. Wenn wir dann auch noch diagonal die kürzeste Strecke nehmen, können wir bestimmt so einiges von und in Portugal sehen.

…das mit den gut ausgebauten Landstraßen entwickelte sich im Landesinnern allerdings zu einer schrecklichen Holperpiste. Schlaglöcher und Beulen im Asphalt quälten uns immer mehr und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit wurde geringer und geringer…

Anders die Gegenden durch die wir fuhren. Die waren Klasse. Mal säumten kilometerlange Orangenplantagen, mal riesige Olivenbaumhaine oder wüstenähnliche Landschaften unseren Weg.

Ungefähr auf halber Strecke kam der Abend und wir suchten uns einen Übernachtungsplatz. In unserer "park4night-App fanden wir auch einen nahen Platz. Er gehörte zu einem Einkaufszentrum und verfügte sogar über eine kostenlose Ver-und Entsorgung - prima, wenn der Frischwasservorrat fast aufgebraucht ist…

Nach einer ruhigen Nacht kamen wir am Nachmittag auf dem Campingplatz Monte Gordo an.

Auf dem riesigen Gelände befinden sich 780 Parzellen und rund 200 Wohnmobilstellplätze. Es gibt Geschäfte, Restaurants, Sport-und Spielräume und 8 große Sanitärgebäude. Da auf dem Gelände viele Bäume stehen, ist auf vielen Parzellen kein SAT-Empfang möglich. Egal, man kann hier SAT-Schüssel mit Ständer und Kabel leihen und diese in den Baumlücken aufstellen. Wir hatten mal wieder Glück und unsere Schüssel fand sofort den direkten Weg zum Satelliten.

Eine weitere Besonderheit war der Ein- und Ausgang. Dieser war rund um die Uhr von zwei Mitarbeitern bewacht. Man hatte, wie an der U-Bahn, nur Zutritt, wenn man seine digitale Zugangskarte in einen Automaten steckte. Dann öffnete sich das Drehkreuz - allerding auch wenn man hinausgehen wollte. So kam es schon mal zu längeren Warteschlangen…


Wir sollten uns auf dem Stellplatz eine Lücke suchen. Wir fanden aber keine Lücke. Aber als wir den Platz verlassen wollten, sahen wir aber auf der gegenüberliegenden Seite - also auf dem Campingplatz - ein abfahrendes Wohnmobil.

Wir also nix wie hin.

Der Platz war sandig und man konnte im Sand nebenan erkennen, dass sich dort wohl jemand festgefahren hatte.

Wir aber nicht. Das war wohl auch der Grund, warum unsere Nachbarparzelle nicht belegt wurde. Stattdessen parkte dort nur ein PKW. So hatten wir genügend Platz. Wir standen gut aber gewöhnungsbedürftig - der Sand um uns herum und die Bäume die uns viel Sonnenschein nahmen. Nach kurzer Zeit hatten wir uns daran gewöhnt und dachten uns, dass sich mit Sicherheit hunderte andere Camper, die wesentlich weiter hinten standen, einen solchen Platz gewünscht hätten; zumal unser Weg zum Strand einige hundert Meter kürzer war…


Der Strand war herrlich. Feiner weißer Sand. Man erreichte ihn über wunderbar angelegte Holzstege und Holzwege die über die Dünen und auf dem Sand angelgt waren..

Ein weiteres Highlight des Campingplatzes war, dass hier offenes Feuer und Holzkohle grillen erlaubt war. Das nutzten wir.

Wir haben natürlich nicht nur faul am Strand gelegen.

Selbstverständlich haben wir auch mehrmals die Stadt besucht.

Es war ja auch die Zeit der Fußball-Europameisterschaft.

Einige Male radelten wir auch. Dabei fand unser Garmin-Fahrrad-Navi eine unvergessliche schöne Strecke:

Nach 10 Tagen Badeurlaub wollten wir weiter. Es gab noch viele Ziele, nicht alle konnten wir auf dieser Reise anfahren.

270 Kilometer waren es bis zum Städtchen "Setenil de las Bodegas" in der Provinz Malaga. Nur wenige Kilometer entfernt gab es auch einen kleinen sehr gepflegten Campingplatz. Wir schafften es aber nicht unser Duomobil auf eine Parzelle zu fahren. Zu eng standen hier die Bäume und Stromkästen und die Fahrwege waren sehr schmal.

Als Alternative fanden wir vor dem Eingang hinter einen PKW Parkplatz einen dazugehörigen Wohnmobilstellplatz, der nicht viel anders als die Parzellen auf dem Campingplatz aussah.

Bekannt wurde "Setenil de las Bodegas" durch seine Häuser, die zum Teil unter Felsvorsprüngen und in die Felsen gebaut wurden.

Campingplatz

Wohnmobilstellplatz

Nach der Besichtigung suchten wir ein Restaurant mit Sitzmöglichkeiten im Freien. Wir fanden nichts, alles nur Innen.

Petra wollte nicht aufgeben und fragte Passanten und in einem Restaurant das gerade schließen wollte. Sie bekam einen Tipp.

Das "EL PATIO DE MARIA TERESA" hat noch geöffnet und eine Außenterasse mit einer tollen Aussicht auf die Stadt.


Da wollten wir hin.

Aussicht auf die Stadt bedeutete aber auch: Wir müssen hoch…

…und dann hatten wir es geschafft. Leckeres Hochzeitstagsessen bei herrlicher Aussicht und bestem Wetter


Nach diesem schönen Abend ging es am nächsten Morgen weiter zum nächsten Ziel.

Ronda ist auch eine kleine Stadt in der Provinz Malaga. Die Stadt bzw. die Altstadt wird durch eine rund 100 Meter tiefe Schlucht geteilt. Über die Schlucht führt die "Puente Nuevo". Die wollten wir sehen.

Schon am frühen Mittag waren wir auf den großen sehr gepflegten Wohnmobilstellplatz angekommen. Heiß war es. Schatten gab es keinen, sodass wir sofort nach unserer Ankunft die Fahrräder heraus holten und die rund 7 Kilometer bis zur Altstadt geradelt sind. Zunächst spazierten wir durch die arabisch wirkende Altstadt und dann suchten wir uns den Weg zur Schlucht. Nach einigen Fehlversuchen kamen wir aber an der Brücke an…

Hier in Ronda hatten die Menschen eine geniale Idee. Die gesamte Fußgängerzone war mit Tüchern überspannt, die wundervollen Schatten spendeten. Einmalig, so etwas hatten wir noch nie erlebt… Hier konnte man prima shoppen…

Etwa 100m hinter der Puente Nuevo gab es einen Fußweg. Dieser sollte hinunter zu einem großen Parkplatz führen. Von dort aus kann man die große berühmte Brücke vollständig sehen. Allerdings sollte es auf diesem Weg hinunter zwei Aussichtsplattformen geben. Zu der ersten Plattform wollte ich auch laufen. Petra hatte dazu keine Lust und es war auch einfach zu heiß - wir mußten ja auch wieder hinauf laufen…

So begann ich den Abstieg alleine. Als ich nach ca. 15 Minuten an der Aussichtsplattform ankam, musste ich feststellen, dass diese geschlossen war. Was nun. Von hier aus hatte ich keine Sicht auf die Brücke. Nun war ich schon so weit - ich wollte die Brücke sehen. Also ging ich weiter hinunter. Nach nochmals 10 Minuten war ich fast ganz unten - eine weitere Plattform hatte ich aber nicht gefunden. Aber ich konnte vom Weg aus die Brücke sehen und machte, zufrieden, Fotos von ihr. Aber - ich musste ja wieder hinauf. Wirklich total erschöpft, aber stolz, es geschafft zu haben, kam ich, wohl mit total rotem Kopf, wieder oben an. Trinken und sitzen wollte ich. Aber zunächst kühlte ich meine Füße und Beine hier oben in einem Brunnen. Danach setzte ich mich einfach auf eine Bank, direkt neben eine etwas irritierte Spanierin. Egal, ich war ko. Danach bekam ich noch ein verdientes Eis, bevor wir zum Womo zurück radelten…

Am nächsten Tag wollten wir den Wanderweg "El Caminito del Rey" in etwa 50 Kilometer Entfernung entlang laufen. Zwei Navigationsgeräte zeigten uns den Weg. Zwei Navigationsgeräte sagten fast zeitgleich, dass wir angekommen sind.

Nein, das war hier nicht das Besucherzentrum mit dem Ticketshop. Das hier war der Eingang zum Wanderweg, aber ohne Tickets kommt man nun mal nicht hinein.

Zwei Stunden suchten wir. Dann waren wir angekommen und erfuhren, dass es erst wieder für Morgen neue Tickets gibt.

Unser letzter regulärer Zwischenstopp sollte in den südfranzösichen Lavendelfeldern bei Valensole in der Provence sein. Bis dorthin waren aber noch gute 1700 Kilometer zu fahren.

Mit zwei Übernachtungen abseits der Autobahn kamen wir dort nach 3 Tagen Fahrt an. Die erste Übernachtung nach 550 Kilometern in dem Städtchen Onil und die zweite nach weiteren 600 Kilometern in Vilabertran. Nach unseren Informationen gibt es um die französische Stadt  Valensole große Lawendelfelder. Die wollten wir sehen und erreichten nach weiteren 400 Kilometern die Provence-Alpes-Côte d’Azur.

In der Nähe gab es einen Campingplatz. Hier wollte ich den Nachmittag und die Nacht bis zur Öffnung bleiben. Aber auch dort gab es keinen Schatten. Wir hätten bei der großen Hitze entweder im oder vor dem Wohnmobil die Zeit verbringen müssen.

Das wollte Petra nicht und so machten wir uns auf den Rückweg nach Hause. 5 Wochen waren wir ja schon unterwegs.  


Und wieder hatten wir Glück. Wir erhielten noch eine kleinere Parzelle am Hauptweg des Campingplatzes der dann mit uns auch voll belegt war. Am nächsten Tag übrigens sah das wieder ganz anders aus - fast die Hälfte aller Camper fuhr ab und schufen Platz für Neuankömmlinge. Obwohl nun schönere Plätze frei wurden, blieben wir auf unserer Parzelle.

Wir waren ja auch tagsüber immer unterwegs. Die Lawendelfelder und das Touristenstädtchen Valensole warteten auf uns.

Was für uns vollkommen unbekannt war, dass wischen den Lawendelpflanzen Millionen von Bienen leben. Dieses Summen von unzähligen Tieren war schon gewaltig.

Die Kombination von Lawendel und Sonnenblumen…

Nach zwei Tagen in der Natur mussten wir weiter. Bis nach Hause waren es noch fast 1200 Kilometer. Der nächste Übernachtungsstopp sorgte für eine positive und eine negative Überraschung.

Zunächst die Positive: Wir fuhren auf einer Landstraße als wir gegen 17 Uhr einen Übernachtungsplatz sahen. Wir sahen aber auch viele Leute laufen. Also nix wie hin auf den großen Parkplatz und bis zu dessen Rand gefahren. Dort sah es so aus, als ob wir hier Ruhe finden würden. Die meisten Fahrzeuge standen ja weiter vorne in den Bereichen.

Neugierig wie wir nun mal sind, machten wir uns auf dem Weg und folgten den Menschen. Nach rund 100m leicht aufwärts sahen auch wir sie:


Die "Pont de la Caille", eine fast 200 Jahre alte Hängebrücke über den Fluss "Les Usses".

Als wir zum Wohnmobil zurück kamen, stand unser Duomobil nicht mehr alleine. Zwei weitere Fahrzeuge fanden diesen Platz.

So, und jetzt zur Negativen Überraschung:

In Frankreich gibt es anscheinend KEINE Begrenzung der Lautstärke bei Motorrädern. Hinter dem Parkplatz führte eine Landstraße und auf dieser rasten ständig - ständig - ständig Motorräder vorbei. Mal eines alleine, mal 2 oder drei, mal eine größere Gruppe, aber alle lauter als ein Düsenflugzeug. Gegen 23 Uhr hatte auch der letzte Camper den Parkplatz wieder verlassen - wir blieben. In der Nacht wurde es aber ruhiger….

Bis zur Schweizer Grenze war es am nächsten Morgen nicht sehr weit. Hier kauften wir uns wieder eine 10 Tage Schwerlastabgabe und fuhren dann rund 450 Kilometer bis nach Baden Baden. Hier auf dem Wohnmobilstellplatz fühlen wir uns schon heimisch. Oft nutzen wir ihn wenn wir in oder aus Richtung Süden kommen und ein Eis gibt es hier im Sommer auch…

Problemlos erreichten wir am nächsten Tag gegen 17 Uhr unser zu Hause und unsere bisher längste Reise war zu Ende.